Südafrika/Swaziland/Lesotho, 4. Dezember 2005 - 6. Januar 2006

Fotos 1. Woche: Blyde River Canyon - Swaziland - Hluhluwe (04. - 11.12.2005)
Fotos 2. Woche: The Roof of Africa: Lesotho (12. - 18.12.2005)
Fotos 3. Woche: Eastern Cape / Western Cape (19. - 26.12.2005)
Fotos 4. Woche: Kapregion (27.12.2005 - 06.01.2006)
Fotos 2. Woche: The Roof of Africa: Lesotho (12. - 18.12.2005)
Fotos 3. Woche: Eastern Cape / Western Cape (19. - 26.12.2005)
Fotos 4. Woche: Kapregion (27.12.2005 - 06.01.2006)
Blyde River Canyon - Swaziland - Hluhluwe
Sonntag, 4. Dezember 2005
Vreni und Röschu bringen uns (Megi, Dani, Elisabeth und Tom) an den Flughafen. Nach nur einmal Umkehren (Elisabeths Fahrzeugausweis) treffen wir pünktlich zum Einchecken kurz nach 18 Uhr ein. Alles läuft problemlos und nach einem Goodbye Drink verabschieden sich Vreni und Röschu von uns. Danke für den Taxidienst!
|
Der Airbus A340-200 der South African Airways ist zum Glück halb leer und wir können uns breit machen. Die Nacht ist deshalb verhältnismässig angenehm.
|
Montag, 5. Dezember 2005
Ankunft in Johannesburg um 7:40 Uhr. Der Himmel ist mehrheitlich bedeckt, aber es ist wunderbar warm. Wir sind sehr gespannt, ob unsere Töffs und das mitgeschickte Gepäck heil angekommen sind und stellen uns auf eine längere Prozedur ein. Dies ist auch gut so, wie sich bald herausstellen soll. Während Tom lange versucht, die Speditionsfirma Schenker davon zu überzeugen, dass sie unsere Töffs nach Jo'burg spediert haben, warten Megi, Dani und Elisabeth im Flughafen. Nach einer Stunde der erlösende Anruf, dass sich inzwischen jemand zuständig fühlt. Wir dislozieren ins Büro von Schenker und stehen eine weitere Stunde im Gang, bis wir die Rechnung für die Handlingfee bezahlen können. Danach warten wir 2 Stunden im zugehörigen Coffee-Shop, bis endlich die Meldung kommt, dass die Zollformalitäten abgeschlossen seien und wir jetzt zum Zollfreilager gehen können. Dort dauert es nochmals etwa eine Stunde bis wir endlich unsere Töffs in Empfang nehmen können. Die Warterei hat sich gelohnt: alles in einwandfreiem Zustand, alles dran, nichts kaputt – die ausgeklügelte Konstruktion der Gestelle hat sich also voll
|
bewährt. Die allgemeine Erleichterung ist riesig. Eigentlich schon sehr müde, können wir (d.h. vor allem Dani) um 13.30 Uhr beginnen, die Töffs auszupacken und wieder zusammenzusetzen. Die Sonne brennt mittlerweile ziemlich heiss, aber das ist uns natürlich doch noch viel lieber als Regen. Unter den Blicken einer interessierten Zuschauerschar wird ein Töff nach dem anderen fertig. Die Gestelle werden wieder zerlegt und in transporttaugliche Form gebracht. Während Dani schraubt und schwitzt, organisiert Tom den Transport der Gestelle von Jo'burg nach Capetown. Nach einigen Diskussionen (nein, die Gestelle können unmöglich 1.2 Tonnen wiegen...) klappt auch das. Etwa um 18 Uhr sind wir endlich startklar. Alle sind sehr müde, Megi fallen schon im Stehen die Augen zu, wir wollen nur noch eine Dusche und ein Bett. Wir müssen feststellen, dass die Hotels rund um den Flughafen alle sehr teuer sind, nach dem dritten Versuch geben wir uns geschlagen und ziehen in einen Luxusschuppen ein. Die Dusche, der Drink an der Bar, das Znacht und das Bett sind einfach nur herrlich!
|
Dienstag, 6. Dezember 2005
Strecke: Johannesburg – Bronkhorstpruit – Groblerdal – Malaita – Polokwane (390 km)
Strecke: Johannesburg – Bronkhorstpruit – Groblerdal – Malaita – Polokwane (390 km)
Wir geniessen ein spätes und ausgiebiges Frühstück, sehr lecker und doppelt so teuer wie das Abendessen, aber Stärkung muss sein. Bei bedecktem Himmel fahren wir Richtung NE. Es tröpfelt immer wieder, in Groblerdal machen wir Mittagspause und lassen das erste Gewitter vorbeiziehen. Mitte Nachmittag ist fertig mit lustig – sintflutartiger Regen, Blitz und Donner dämpfen unsere Fahrfreude ein wenig. Da das
|
Einbrechen der Dunkelheit droht und eine Übernachtung mitten in der Pampa wenig verlockend erscheint, kämpfen wir uns noch weiter bis Polokwane. Triefnass, aber dank der angenehmen Temperaturen immer noch warm ziehen wir in die „Travellers Lodge“ ein und werden zu unserem grossen Erstaunen sehr freundlich empfangen, obwohl wir doch eher ein abschreckendes Bild abgeben.
|
Mittwoch, 7. Dezember 2005
Strecke: Polokwane - Tsaneen - Trichardsal – Blyde River Canyon – Graskop – Pilgrims Rest – Graskop (345 km, 17 km Schotter)
Strecke: Polokwane - Tsaneen - Trichardsal – Blyde River Canyon – Graskop – Pilgrims Rest – Graskop (345 km, 17 km Schotter)
Ohne Frühstück verlassen wir das Hotel. Keine gute Idee, wie sich kurz darauf zeigt – Megi klappt fast zusammen, was auf dem Töff doch eher ungünstig ist. Deshalb holen wir uns gleich noch in Polokwane Proviant und die Suche nach einem Adapter für die europäischen Stecker artet in eine fast stündige Aktion aus. In der Zwischenzeit können wir das morgendliche Leben im Zentrum studieren und uns dem afrikanischen Rhythmus annähern. Der Himmel wird immer heller und blauer, endlich zeigt sich auch die Sonne. Die Landschaft erinnert manchmal an Kanada, manchmal an den Schwarzwald, aber einfach noch nicht so recht an Afrika. Auch die Strassen sind in (zu) perfektem Zustand. Erst als wir die ersten paar Kilometer Schotter unter die Räder nehmen und
|
durch kleine Dörfer fahren, spüren wir das Afrika, wie man es sich so vorstellt. Mittagspause gibt’s im Stehen neben einem kleinen Dorf. Wir werden die ganze Zeit über von vielen Kindern aus sicherer Distanz beobachtet. Keines traut sich in die Nähe. Als wir bei einem kleinen Verkaufsstand noch ein paar Äpfel erstehen, können sich die etwa 15 Verkäuferinnen vor lautem Lachen und Kichern kaum mehr erholen. Wir fahren weiter zum Blyde River Canyon und spazieren zu einem schönen Aussichtspunkt. In Graskop gönnen wir uns eine Glace und fahren danach noch nach Pilgrims Rest, einem ehemaligen Goldgräberstädtchen. Das hält leider nicht ganz, was es verspricht, und wir kehren zurück nach Graskop und machen es uns in einem B&B gemütlich.
|
Donnerstag, 8. Dezember 2005
Strecke: Graskop – Sabie – Nelspruit – Barberton – Bulembu (Swaziland)
(192 km, 28 km Schotter)
Strecke: Graskop – Sabie – Nelspruit – Barberton – Bulembu (Swaziland)
(192 km, 28 km Schotter)
Beim Aufstehen Sonne! Nach einem guten English Breakfast fahren wir schon um 8:40 Uhr los. Es ist bereits sehr warm. In Nelspruit suchen wir eine Touristeninfo, um besseres Kartenmaterial und Informationen über Swaziland zu erhalten. Beim 2. Einkaufscenter werden wir fündig, nachdem wir auch wieder Dani eingefangen haben, der kurze Zeit eine eigene Route wählt. Per Zufall treffen wir auch auf eine Filiale des AA (Automobilclub), wo wir uns mit Kartenmaterial, 4x4 Guides und weiteren Dingen eindecken. Es ist inzwischen wirklich sehr heiss und tüppig, Megi läuft der Schweiss schon in die Stiefel und sie hinterlässt überall, wo sie sich hinsetzt schöne Abdrücke! Wir ersetzen den Flüssigkeitsverlust an Ort und Stelle gleich wieder, und weil ein gewaltiges Gewitter anrückt, dehnen wir die Pause aus. Es regnet, blitzt und donnert so, dass auch wir uns nun vorstellen können, wie die 2.5–3m Niederschlag in dieser Gegend im Jahr zusammenkommen. Nach 2 Stunden ist der Spuk vorbei und wir fahren trocken weiter bis Barberton,
|
wo wir nach einer unfreiwilligen Stadtrundfahrt die Abzweigung Richtung Swaziland auch noch finden. Es eilt, da der Grenzübergang in Josefsdal schon um 16 Uhr schliesst und wir noch 30 km Schotter vor uns haben. Die Naturstrasse ist aber sehr gut und wir können es etwas fliegen lassen. Um 15:30 Uhr stehen wir am Grenzhäuschen und zu unserer grossen Überraschung erfolgt der Grenzübertritt in geradezu atemberaubendem Tempo. Der Zöllner in Swaziland schindet sich mit einer „Parkplatzgebühr“ (die Töffs stehen neben der Strasse im Gras) noch einen Feierabenddrink heraus, den wir ihm auch gerne gönnen. Kurz nach der Grenze werden wir in der „Bulembu Lodge“ wieder äusserst freundlich empfangen von der einheimischen Familie. Das Haus steht in einem wunderschönen Garten, die Zimmer sind gross, mit Liebe eingerichtet (Füsslibadewanne!) und blitzsauber. Am Abend bekocht uns der Herr des Hauses mit einem 4-Gang Menu. Ein absolut unerwartetes Highlight!
|
Freitag, 9. Dezember 2005
Strecke: Bulembu – Piggs Peak – Bhalekane – Mafutsene – Siphofanen – Hlathikhulu (258 km, 163 km Schotter)
Strecke: Bulembu – Piggs Peak – Bhalekane – Mafutsene – Siphofanen – Hlathikhulu (258 km, 163 km Schotter)
Grosse Enttäuschung beim Aufstehen: es regnet und die Wolken hängen seeehr tief. Die Stimmung beim Frühstück ist deshalb etwas gedämpft. Trotzdem fahren wir schon um 9:10 Uhr los, gleich zu Beginn stehen 20 km Schotter bis Piggs Peak auf dem Programm. Es sieht aus wie in „Gorillas in the Mist“. Anfangs ist die Strecke noch griffig, dann kommen lehmige und matschige Passagen – aber alle bleiben auf dem Bock - etwas Glück war bei allen dabei. In Piggs Peak tanken wir Benzin, Swazi-Geld und Proviant. Da es jetzt zumindest nicht mehr regnet, entschliesst sich auch Megi, doch die Schotter-Variante zu fahren. Ein guter Entscheid, denn die Naturstrasse ist kurz darauf trocken und in einem super Zustand. Wir kommen zügig voran und wir fahren an unzähligen Dörfchen mit runden Lehmhäuschen vorbei. Die Menschen schauen uns staunend nach und freuen sich, wenn wir ihnen winken. Die Mittagsrast erfolgt wiederum unter genauster Beobachtung von 5 kleinen Buben, welche aus 15 Metern Distanz aufgeregt diskutieren, lachen und sich im Sand „trölen“. Das Eis bricht, als Tom ihnen das Bild von ihnen auf der Digitalkamera zeigt. Das Brot und die Güetzi, die wir ihnen geben, teilen sie friedlich untereinander.
Nach einem kurzen Verfahrer finden wir die Strasse nach |
Siphofane, wo wir nochmals einen kurzen Halt auf dem Dorfplatz einlegen. Das Strassenbild ist sehr afrikanisch und lebendig. Wo immer wir halten, sind wir in unserer auffälligen Aufmachung die Attraktion. Das letzte Teilstück bis Hlathikhulu ist wieder eine tiptoppe Schotterstrasse. 20 km vor dem Ziel holt sich Dani wegen einem spitzen Stein einen Platten am Vorderreifen. Er landet ungewollt im Strassengraben, aber zum Glück ohne Sturz. Geflickt ist der Schaden schnell, man sieht klar, dass hier ein Profi am Werk ist. Kurz darauf kommen wir in Hlathikhulu an. Wir sind unglaublich dreckig wegen der Schlammpartie am Morgen, trotzdem werden wir im „Assegai Inn“ wiederum fast begeistert empfangen. Die halbe Bar hilft uns, die Helme, Koffern und Handschuhe zum Zimmer zu bringen. Jemand organisiert Wasser, und wäscht auch gleich noch den gröbsten Schmutz von den Koffern. Szenen, wie wir sie uns in Europa schlicht nicht vorstellen könnten! Die Zimmer sind einfach aber einigermassen sauber, Dani und Megi finden einen Lagerbestand von 16 Parisern in ihrem Zimmer, sonst deutet aber nichts auf ein Stundenhotel hin. Der Koch freut sich, dass er wieder mal Gäste bekochen darf und wir lassen uns müde wie wir sind gerne bekochen.
|
Samstag, 10. Dezember 2005
Strecke: Hlathikhulu – Maloma – Pongola (SA) – Magudu – Mkuze – Hluhluwe (230 km, 166 km Schotter)
Strecke: Hlathikhulu – Maloma – Pongola (SA) – Magudu – Mkuze – Hluhluwe (230 km, 166 km Schotter)
Beim Aufstehen erwartet uns stockdicker Nebel. Wir tanken noch gleich im Ort und decken uns mit etwas Proviant ein. Schon nach 6 km haben wir wieder Schotter unter den Rädern, der Nebel verschwindet und wir fahren Richtung SE bis zur Zollstation vor Pongola. Der Zöllner empfängt uns mit: „Are you coming in peace? From which planet are you?“, was es wohl ziemlich trifft, wie wir auf die Einheimischen wirken müssen. Im Zollbüro läuft laute Radiomusik und wenn der Zöllner gerade nicht beschäftigt ist, singt und tanzt er zur Musik. Der Grenzübertritt erfolgt in sehr lockerer Atmosphäre und ohne viel Papierkram. Wir müssen immer und immer wieder erklären, was um Himmels Willen uns aus der Schweiz ausgerechnet hierher bringt. Wieder in SA folgen kilometerweise
|
Naturstrassen ohne ein Haus. Der Gegensatz zu Swaziland, wo den Strassen entlang sehr viele verstreute Siedlungen gebaut sind, ist auffällig. Mit nur wenig Asphaltstrecken fahren wir durch landschaftlich reizvolle Gegenden bis Hluhluwe. Da wir am Sonntag einen Ruhetag geplant haben, gönnen wir uns eine etwas luxuriösere Unterkunft und lassen uns in der „Gazebo Safari Lodge“ nieder. Die Lodge hat alles was unser Herz begehrt: einen Swimming Pool, nur wenige und schöne Zimmer mit direktem Ausgang in den kleinen Gamepark mit Antilopen, Wildebeasts und Zebras und eine gute Küche. Beim Nachtessen zieht wieder ein Gewitterregen vorbei und die Tiere führen direkt vor der Terrasse wilde Freudentänze auf – einmalig!
|
Sonntag, 11. Dezember 2005
Strecke: Gamedrive im Hluhluwe National Park – Swimmingpool
Strecke: Gamedrive im Hluhluwe National Park – Swimmingpool
Abfahrt zum Gamedrive in den Hluhluwe Park ist schon um 6 Uhr Morgens. Wir sind zu viert mit dem Guide Israel. Anfangs sehen wir „nur“ einige Vögel aus der Nähe, die Israel uns ausgiebig besichtigen lässt, wohl der Trick, damit sich die Gäste danach über die grossen Tiere umso mehr freuen. Kurz darauf kommen die dann auch tatsächlich, und zwar in Form eines mächtigen weissen Nashornbullen, der sich nur 3-4 m von uns entfernt gerade für das morgendliche Schlammbad bereit macht. Daraus wird allerdings nichts, weil sich plötzlich ein zweiter, genauso mächtiger Bulle nähert, der dann auch Israel etwas nervös macht, weil ein Kampf der beiden Mehrtönner direkt neben uns nun unausweichlich scheint. Die Köpfe krachen wenige Sekunden später auch schon zusammen, einer
|
der beiden bricht sich ein Stück des Horns ab und der andere blutet am Kopf. Es ist ziemlich dramatisch und wir sind froh, dass das Gefecht ohne uns abläuft. Mit der Zeit schieben sie sich „nur“ noch hin und her, und die zwei Riesen verschwinden im Gebüsch. Laut Israel kann ein solcher Kampf mehrere Stunden dauern, beide versuchen, den anderen aus dem Territorium zu drängen. Auf der weiteren Rundfahrt sehen wir auch noch Büffel, Giraffen, Warzenschweine, Impalas, Nyalas, Zebras, einen grossen Geko und unzählige Vogelarten. Die Katzen haben leider keine Lust, sich zu zeigen, die Rundfahrt war aber auch so sehr eindrücklich. Zurück in der Lodge lassen wir es uns nur noch gut gehen, plegern am Pool herum und üben uns im süssen Nichtstun.
|
The Roof of Africa: Lesotho
Montag, 12. Dezember 2005
Strecke: Hluhluwe – Dukuza – Glendale – Wartburg – Pietermaritzburg – Hilton (363 km, 30 km Schotter)
Strecke: Hluhluwe – Dukuza – Glendale – Wartburg – Pietermaritzburg – Hilton (363 km, 30 km Schotter)
Eine Überführungsetappe steht bevor, wir wollen möglichst rasch nach Lesotho. Vor der Abfahrt machen wir den obligaten Boxenstopp für Benzin und Proviant und versuchen auch noch die restlichen Swaziland-Noten umzutauschen. Nach einer halben Stunde Anstehen in der Bank hat die Schalterdame leider gerade keine Lust, das Geld umzutauschen. Tom kehrt unverrichteter Dinge und leicht zerknirscht zurück. Auch das gehört wohl zu Afrika. Wir fahren 200 km auf der Schnellstrasse südwestlich bis Dukuza (ehem. Stranger). Hier hat es viele Menschen indischer Abstammung, die Stimmung auf der Strasse ist spürbar anders als bisher. Gerade die Kinder sind viel weniger zurückhaltend, ohne aber aufdringlich zu sein. Nach Dukuza folgt eine kurze Schotterstrecke. Die Leute sind
|
einmal mehr begeistert und winken, hüpfen und die Frauen kreischen teilweise sogar wie bei Popstars, wenn wir vorbeifahren (Letzteres gefällt vor allem Dani und Tom besonders gut). In Pietermaritzburg steuern wir dank GPS direkt den einzigen Honda-Händler an, weil wir neue Schläuche, Kettenspray und Oel brauchen. Zu Danis grossem Leidwesen verweist der uns aber an den Yamaha Händler, wo wir immerhin alles bekommen. Im 5. Laden finden wir auch noch Plastik-Benzinkanister, die wir sicherheitshalber als Benzinreserve nach Lesotho mitnehmen wollen. Übernachtet wird in Hilton in einem B&B, das einen tollen Pool und eine umwerfende Aussicht hätte, wenn es nicht schon wieder nieseln und nebeln würde...
|
Dienstag, 13. Dezember 2005
Strecke: Hilton – Underberg – Sani Pass (198 km, 70 km Schotter)
Strecke: Hilton – Underberg – Sani Pass (198 km, 70 km Schotter)
Am Morgen erwartet uns das fast schon gewohnte Bild: Nebel. Langsam beginnt das Wetter uns ein wenig zu nerven. Beim Frühstück wird es aber immer heller und bis wir abfahren, zeigen sich schon die ersten blauen Lücken in der Nebel- und Wolkendecke. Die Strecke bis Underberg ist landschaftlich und auch fahrerisch abwechslungsreich. In Underberg rüsten wir expeditionsmässig auf: die Benzinkanister werden gefüllt und wir bauen unsere Essensvorräte aus. Inzwischen haben wir uns auch mit dem Wetter schon wieder versöhnt, denn die Sonne scheint nun warm vom fast wolkenlosen Himmel. Kurz nach Mittag starten wir endlich auf die Strecke zum Sanipass, die wir uns schon mindestens 100x ausgemalt haben. Bis zum südafrikanischen Grenzposten ist die Strasse absolut harmlos, erst der wirkliche Anstieg von 1600 m auf 2870 m wird dann ruppig. Die Landschaft ist unglaublich schön, aber wir können sie nur in den Pausen geniessen. Während der Fahrt ist nicht daran zu denken, den Blick schweifen zu lassen. Unsere schwer bepackten Motorräder sind nur noch mit Mühe in der Spur zu halten, die grossen Steine und Stufen fordern unsere volle Konzentration. So artet Töff-Fahren für einmal in eine echt sportliche Angelegenheit aus. Bei der ersten Verschnaufpause auf halber Höhe zieht Megi ihre erste Krise ein. Sie ist stinksauer und findet es überhaupt nicht mehr lustig. Alle, die Megi kennen, wissen aber, dass sie hart im Nehmen ist, und so fährt sie nach 2 Minuten weiter, wild entschlossen, die Sache möglichst schnell hinter sich zu bringen. Dani folgt ihr wohl oder übel und wird aber bald von Megi abgehängt, als er bei einem Kreuzungsmanöver mit einem Jeep den Töff unfreiwillig ablegt und fast nicht mehr losfahren kann. Offensichtlich ist Danis Transalp belgischer Herkunft mit grösseren Düsen (Europastandard) ausgerüstet und er kann in diesen Höhen nur noch mit 3000 Touren und mehr fahren, was das Anfahren in einem steilen Schotterweg nicht eben einfacher macht. So kommt es, dass Megi den heutigen Bergpreis souverän gewinnt, mit etwa 5 Minuten Vorsprung auf den Rest. Ihre Krise hat sich nach dem Erfolgserlebnis zum Glück auch schnell wieder verflüchtigt, und nach dem Grenzübertritt zu Lesotho kehren wir ein ins Sani Top Chalet, das höchste Pub von Afrika (2874 m). Dort erzählen wir uns euphorisch, welche Herausforderungen wir auf der Sanipass-Strecke gemeistert haben und beziehen auch gleich unsere einfachen, aber sauberen Zimmer. Dani, Elisabeth und Tom fahren nochmals
|
los, mit dem Ziel, den höchsten Berg Afrikas südlich des Kilimandscharos auch noch zu bezwingen. Nach mehreren Kilometern Fahrt durch ein wunderschönes Hochtal zweigt endlich ein vielversprechender Weg von der Hauptpiste ab. Anfangs noch gut fahrbar, wird es nach ein paar hundert Metern richtig garstig. Der Weg besteht jetzt nur noch aus kopfgrossen losen Steinen und happigen Stufen. Tom und Dani bewältigen das Stück mehr oder weniger souverän, Elisabeth entschliesst sich, zu Fuss weiterzugehen, um bei einem fast unvermeidlich scheinenden Sturz nicht einen Schaden am Töff zu riskieren. Tom fährt stattdessen Elisabeths Töff die heiklen Passagen herunter, sturzfrei zwar, aber plötzlich knallt es und ein grosser, spitzer Stein bricht durch den Motorschutz und stanzt ein Loch in den Deckel der Lichtmaschine. Der Töff verliert jetzt sehr viel Oel, es sieht plötzlich eher bedenklich aus. Dani reagiert sofort, legt die Transalp auf die Seite, damit nicht noch mehr Oel ausläuft. Dann wetzt er zurück ins Sani Top Chalet und holt Material zur Reparatur. Tom und Elisabeth bleiben zurück beim Patienten und sind sehr froh, dass Dani offensichtlich noch Hoffnung sieht. Einige Hirten kommen hinzu und wir unterhalten uns mit Händen und Füssen mit ihnen. Nicht alle haben richtige Kleider, viele tragen zum Schutz gegen die Kälte und die Sonne nur einen dünnen Umhang und alte Gummistiefel (wir sind auf 3200 m Höhe!). Es ist erschütternd zu sehen, in welcher Armut diese Menschen leben. Der Gegensatz zu uns ist krass. Nach knapp einer Stunde ist Dani zurück, und er schafft es tatsächlich, das Loch zu stopfen und den Motor zum Laufen zu bringen. Der Motor klingt normal und hat anscheinend keinen Schaden erlitten. Dani, vielen Dank!!! Da es schon kurz vor dem Eindunkeln ist, lassen wir den Gipfel unbezwungen und fahren schnurstracks zurück zur Hütte, wo uns Megi schon ungeduldig erwartet. Sie hat inzwischen sogar schon einen Hilfstrupp organisiert, der uns mit einem Pickup samt Töff abgeholt hätte. Die Hütten-Crew hat in der Zwischenzeit ein ausgiebiges und leckeres Znacht vorbereitet und wir setzen uns hungrig an den Tisch. Neben uns sitzt ein Ärztepaar aus München, welches in Bern arbeitet. Sie haben gerade einen 2-monatigen Einsatz in einem Landspital in Lesotho hinter sich und erzählen uns viel über Land und Leute. Der eindrückliche und erlebnisreiche Tag wird uns noch lange in Erinnerung bleiben, es gibt einiges zu verdauen.
|
Mittwoch, 14. Dezember 2005
Strecke: Sanipass – Taung – Theba Tseka – Katse Dam (208 km, 202 km Schotter)
Strecke: Sanipass – Taung – Theba Tseka – Katse Dam (208 km, 202 km Schotter)
Die Übernachtung auf fast 3000m war nicht für alle erholsam, dafür weckt uns für einmal strahlende Sonne und ein Nebelmeer. Wir fahren bald los und obwohl die Piste in einem sehr guten Zustand ist, kommen wir kaum vom Fleck, weil es einfach zu schön ist, um schneller als mit 30 km/h zu fahren. Langsam verlieren wir auch etwas an Höhe und ab 2500 m wird wieder Ackerbau betrieben. Hier kann man sich wieder vorstellen, dass die Leute von etwas leben können. Anders als auf unserer bisherigen Reise reagieren die Leute auf unsere seltsame Erscheinung hier wenig erfreut. Nur wenige winken oder lachen uns zu, die Kinder schreien uns meist nur laut nach und es klingt nicht besonders freundlich. Praktisch alle Kinder betteln auch. Woher sie das haben, können wir uns nicht erklären, es hat nun wirklich so gut wie keine Touristen in dieser Gegend. Um etwa 15.30 Uhr kommen wir in Theba Tseka an und tanken an der kleinen Tankstelle auf. Nach einer kurzen Stärkung nehmen wir die letzten 45 km Schotter bis zum Katse Dam in Angriff.
|
Wir sind schon alle ziemlich müde und werden mit jedem Kilometer treffsicherer bei den zahlreichen Schlaglöchern: die Konzentration lässt merklich nach. Nach 45 km ist immer noch weit und breit kein Anzeichen von einem Stausee. Wir fragen einen Einheimischen Sammeltaxifahrer, der uns bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg seien. Nach weiteren 10 km hat Dani plötzlich wieder keine Luft mehr im Vorderreifen. Bis wir endlich in der Lodge ankommen waren es am Ende statt der vermeintlichen 45 km Schotterpiste 65 km plus einen Platten. Um dem Tagesabschluss noch etwas mehr Würze zu geben, testet Elisabeth auf dem Parkplatz vor der Lodge ungewollt die Funktion des Bremsscheibenschlosses: man kann wirklich nicht losfahren und landet höchstens unter dem umgekippten Töff. Die letzten 2 Stunden waren nun doch für alle ein bisschen zu viel des Guten. Das Znacht halten wir deshalb kurz, da einigen Reiseteilnehmern am Tisch fast die Augen zufallen.
|
Donnerstag, 15. Dezember 2005
Strecke: Katse Dam – Theba Tseka – Taung – Matebeng Pass - Sehlabathebe (179 km, 173 km Schottter)
Strecke: Katse Dam – Theba Tseka – Taung – Matebeng Pass - Sehlabathebe (179 km, 173 km Schottter)
Zu Beginn heisst es zu Megis grossem Leidwesen wieder 95 km auf der gleichen Schotterstrecke bis Taung zurückzufahren. So weit kommen wir im ersten Anlauf aber gar nicht erst, da Dani kurz vor Theba Tseka seinen Platten Nr. 3 einfährt. Beim Flicken stellt sich heraus, dass der Reifen einen Riss hat. Tom macht sich auf die Suche nach einem Reifenflicker und wird zum Glück schnell fündig. Die zwei Besitzer des Shops machen sich sofort an die Arbeit. Dani möchte dieses Ereignis fürs Fotoalbum festhalten und macht sich mit Megis Töff ebenfalls auf zum Reifenflicker. Dort kommt er aber gar nie an, weil sein Ausflug unfreiwillig mit einem Köpfler in einem Graben landet. Mit Hilfe von vier Zuschauern wird der Töff wieder auf die Räder gehievt. Irgendwann ist der Reifen geflickt (ohne Foto) und der Schlauch ebenfalls. Obwohl alle schnell gearbeitet haben, tut die verlorene Zeit etwas weh, denn wir haben heute noch Einiges vor. Endlich können wir fahren, aber wir kommen keine 10 m weit, Platten Nr. 4 bei Dani! Jeder flucht kurz und kräftig in seinen Helm, danach üben wir uns wieder in afrikanischer Gelassenheit. Es heisst wiederum die ganze Montur auszuziehen und nochmals von vorn zu beginnen. Wieder geht fast eine Stunde drauf und als es nun wirklich losgehen kann, ist es schon 13.30 Uhr und wir haben bis zur nächstmöglichen Übernachtungsgelegenheit noch 110 km Schotterstrecke unbekannter Qualität vor uns. Zunächst kommen wir gut voran, die Strasse ist sehr gut und die Landschaft wunderschön. Plötzlich wird die Strasse immer schmaler, steiniger und steiler und mündet abrupt in einer sehr steilen Abfahrt in lockeren, grossen Steinbrocken. Zum Glück kommen alle heil unten an, aber Megi schlottert danach am ganzen Körper und kann kaum noch vom Töff steigen. Nach einer kurzen Erholungspause müssen wir weiter, weil die Zeit drängt. Der Zustand der Strecke wird nicht besser, tiefe Erosionsgraben, Steinstufen und immer wieder sehr steile Auf- und Abfahrten gilt es zu meistern.
|
Megi hält sich tapfer, obschon ihre persönliche Grenze schon längst überschritten ist. In einer besonders schwierigen Abfahrt lässt sie den Töff stehen und überlässt das Fahren Dani. Dies war wahrscheinlich auch besser so, denn alle produzieren mindestens einen Sturz an dieser Bergflanke. Toms Smile im Gesicht wird immer grösser, für ihn ist die Strecke die reinste Freude. So kämpfen wir uns durch die diversen Tagessonderprüfungen bis nach etwa 30 km die Strasse wieder etwas besser wird. Zu allem Elend bekommt Megi noch einen Migräneanfall und braucht dringend eine Pause. Allerdings können wir nicht lange warten, denn der Matebeng Pass mit 2960 m Höhe müssen wir unbedingt vor dem Eindunkeln noch überwinden. So reisst sich Megi nochmals am Riemen, sitzt auf den Göppel und rattert mit uns die holprigen 1200 Höhenmeter auf die Passhöhe hinauf. Die letzten Sonnenstrahlen begleiten uns und geben dem sonst schon atemberaubenden Ausblick den letzten Schliff. Die angezielte Unterkunft ist nun zum Glück nicht mehr weit, 700 Höhenmeter weiter unten treffen wir in der einfachen Lodge ein. Wir sind froh, noch bei Tageslicht angekommen zu sein und so ist es auch nicht schlimm, dass es kein fliessendes Wasser, keinen Strom und kein Restaurant gibt. Nach einer Katzenwäsche kochen wir gemeinsam in der kleinen Küche bei Kerzenschein Spaghetti, Suppe und Tee und lassen uns das Essen schmecken. Die Lebensgeister kehren zum Glück nun auch bei Megi zurück, und wir diskutieren lange den fahrerisch anspruchsvollen Tag. Wir kommen total auf 2 Platten, 7 Stürze und zahlreiche Umkipper, glücklicherweise alles ohne ernsthafte Schäden an uns oder den Motorrädern. Der Tag heute war für die einen einfach nur eine Tortur, während die anderen ihn als ein Highlight der Reise und als Enduro-Abenteuer vom Feinsten in Erinnerung behalten werden.
|
Freitag, 16. Dezember 2005
Strecke: Selabathebe – Quthing (244 km, 87 km Schotter)
Strecke: Selabathebe – Quthing (244 km, 87 km Schotter)
Wir brechen früh auf, da wir wieder ein langes Schotterstück vor uns haben. Die Strasse entlang dem Rand der Drakensberge gibt immer wieder tolle Ausblicke nach Südafrika oder ins Landesinnere von Lesotho frei. Wir rollen zügig, im Vergleich zu gestern ist die Piste Erholung pur. Nach der Hälfte der geplanten Schotterstrecke freuen sich die einen, während die anderen ein langes Gesicht machen: Die Asphaltstrasse wurde inzwischen bis Qacha’s Nek ausgebaut, was bedeutet, dass der Offroad Teil für heute bereits nach 90 km endet. So fahren wir gemütlich durch die schönen Landschaften bis Quthin (ehem. Moyeni)und treffen dort für einmal schon ungewohnt früh (kurz nach 15 Uhr) ein. Toms Hinweis, dass die bekannte Malealea Lodge (von wo aus man viele tolle Abstecher fahren könnte) nur noch 120 km von hier entfernt sei, stösst beim Rest auf taube Ohren. Auf der Suche nach einer
|
Unterkunft zweifeln wir bei der Ortsdurchfahrt, ob wir hier wohl etwas finden, was unseren inzwischen wirklich bescheidenen Ansprüchen genügen würde. Denn so hübsch und gepflegt die kleinen Dörfchen sind, so chaotisch, laut und schmutzig sind hier die grösseren Ortschaften. Am Ortsende folgen wir einem Wegweiser zu einem Guesthouse, welches wie eine kleine Oase in dem Getümmel wirkt. Einfach aber sauber die Zimmer, sehr zuvorkommend die Besitzerfamilie. Wir bleiben hier und machen nach einer Dusche noch einen Spaziergang ins Städtchen. Auch ohne Töffmontur fällt man hier unter den vielen Menschen auf der Strasse auf wie ein bunter Hund, wird ganz offen beobachtet und oft direkt angesprochen. Wir kaufen Getränke und einige Lebensmittel ein und geniessen danach einige ruhige Stunden in unserem Guesthouse.
|
Samstag, 17. Dezember 2005
Strecke: Quthing – Lundin’s Neck – Rhodes – Naudesnek – Maclear (248 km, 215 km Schotter)
Strecke: Quthing – Lundin’s Neck – Rhodes – Naudesnek – Maclear (248 km, 215 km Schotter)
um Frühstück um 7 Uhr strahlt die Sonne schon sehr warm vom wolkenlosen Himmel. Lesotho verwöhnt uns mit schönen Wetter und wir sind dafür sehr dankbar nach der durchzogenen Wetterbilanz in Südafrika. Schon nach kurzer Fahrt verlassen wir Lesotho am Grenzübergang Tele Bridge. Danach fahren wir lange auf südafrikanischer Seite der Grenze zu Lesotho entlang durch schöne, sehr abgelegene Täler. In einem kleinen Dorf machen wir Halt bei einem „General Dealer“ und nehmen dort ein Znüni. Nach kurzer Zeit kommen viele Frauen und noch mehr Kinder zum Laden und es gibt ein grosses Fotofest. Die Dorfbewohner finden es den absoluten Hit, dass sie sich auf dem kleinen Bildschirm der Digitalkamera sehen können. Wir haben alle einen Riesenspass und so kommen wir erst nach fast einer Stunde wieder weg. Beim Aufstieg zum Lundin’s Neck trifft es Elisabeth als vorderste Fahrerin des Konvois: trotz langsamem Tempo rutscht das Vorderrad in einer extrem glatten Betonfurt völlig unerwartet weg und platsch liegt Elisabeth mitsamt Töff flach. Nichts passiert zum Glück, ausser dass Elisabeths Kleider jetzt noch schmutziger sind und etwas Richtarbeit an der Windschutzscheibe, am Kupplungshebel und Handprotektor nötig ist. Jetzt vorgewarnt passieren alle anderen die Stelle ohne Probleme. Nach dem 2226 m hohen Lundin’s Neck machen wir in Rhodes wieder mal einen Mittagshalt in einem Restaurant und essen etwas
|
Anständiges (obwohl die Zeit schon wieder recht fortgeschritten ist, wie Elisabeth findet). Um 14.30 Uhr fahren wir weiter Richtung Naudesnek, dem mit 2591 m höchsten befahrbaren Pass Südafrikas. 10 km vor der Passhöhe drapieren sich fotogene Wolkenschwaden auf den Alpweiden, während sonst immer noch die Sonne warm vom blauen Himmel scheint. Innert Minuten wird aus den Wolkenschwaden Nebel und schliesslich dicker Nebel mit Nieselregen. Von der gemäss Reiseführern landschaftlich wunderschönen Strecke bekommen wir bei einer Sichtweite von zeitweise nur 10 – 20 m gar nichts mit. Das südafrikanische Wetter hat uns wieder. Tom findet die heutige Sonderprüfung in Form von fast 4 Stunden Nebel- und Regenfahrt im Hochgebirge auf Schotter super, bei allen anderen hält sich die Begeisterung dann doch in Grenzen. Einige Kilometer vor Maclear lockt ein B&B Schild am Strassenrand. Allerdings sind alle Zimmer schon weg, und die telefonischen Abklärungen in der Umgebung bei anderen B&B’s bringen auch keinen Erfolg. Im einzigen Hotel von Maclear hat es noch Platz und um etwa 19 Uhr kommen wir durchnässt und durchfroren dort an. Die Zimmer sind etwas schmuddelig, aber das rostrote Badewasser wärmt uns dafür wieder schön auf. Beim Znacht und anschliessenden Schlummertrunk lachen wir schon wieder über die Erlebnisse des Tages.
|
Sonntag, 18. Dezember 2005
Strecke: Maclear – Elliot – Indwe – Lady Frere – Queenstown (228 km, 44 km Schotter)
Strecke: Maclear – Elliot – Indwe – Lady Frere – Queenstown (228 km, 44 km Schotter)
Heute geht es nur darum, diesem Nebelloch zu entfliehen und eine schöne Unterkunft zu finden, damit wir nach der ereignisreichen Woche eine Regenerationsphase ohne Töff einschalten können. Auf ziemlich direktem Weg fahren wir in den nächsten grösseren Ort Queenstown, wo tatsächlich die Sonne scheint. In einer längeren Telefonaktion findet Tom eine Unterkunft für uns. Praktisch alle telefonischen Abklärungen sind hier in Südafrika erstaunlich kompliziert. Tom, der praktisch alle Telefonate für uns führt, gewöhnt sich aber
|
langsam an den South African Way und hält bei den unerwarteten Zusatzschlaufen in den Gesprächen inzwischen locker mit. Im Guesthouse angekommen ist kein Mensch da und Tom ruft nochmals an. Er wird per Telefon zu den Zimmerschlüsseln und den Zimmern gelotst und bekommt Anweisungen, wie die Alarmanlage auszuschalten sei. So machen wir es uns schon mal alleine gemütlich und freuen uns zur Abwechslung auf eine Zeit mit heruntergefahrenem Adrenalinspiegel.
|
Eastern Cape / Western Cape
Montag, 19. Dezember 2005
Strecke: - (Ruhetag)
Strecke: - (Ruhetag)
Die Wahl des B&B für unseren Ruhetag ist ein Volltreffer. Die Gastgeberin hat offensichtlich ein gutes Händchen, wenn es ums Dekorieren, Einrichten und Gartendesign geht. Haus und Garten könnten problemlos direkt aus „Schöner Wohnen“ entsprungen sein. Nach einem späten Frühstück lassen wir es ruhig angehen und machen alles, worauf wir gerade Lust haben:
|
an der Homepage basteln, am und im Pool liegen, lesen, Musik hören. Nur als es darum geht, aus den mehreren hundert Fotos der letzten Woche die 60 besten für die Homepage auszuwählen und die dann auch noch alle zu kommentieren, wird es kurz etwas anstrengend. Ansonsten ein sehr erholsamer Tag.
|
Dienstag, 20. Dezember 2005
Strecke: Queenstown – Fort Beaufort - Grahamstown – Port Elizabeth – Patensie (448 km, 0 km Schotter)
Wieder steht eine Überführungsetappe auf dem Programm. Es ist kalt und die grauen Wolken hängen wieder mal tief, aber wir kommen fast trocken in Grahamstown zur Mittagspause an. Mehr zum Schutz vor der Kälte als vor dem Regen montieren wir dort die Regenklamotten und rauschen weiter südwestlich auf der Schnellstrasse durch Port Elizabeth bis nach Patensie.
|
Das ist der Ausgangspunkt zum Baviaanskloof, eine 170 km lange Schotterstrecke, welche morgen auf dem Programm steht. Nach etwas Suchen kommen wir schliesslich in einem netten Guesthouse mit 3 Zimmern unter. Wir haben das Haus ganz für uns und verbringen einen gemütlichen Abend.
|
Mittwoch, 21. Dezember 2005
Strecke: Patensie – Baviaanskloof – Willowmore (204 km, 173 km Schotter), bzw. Patensie – Humansdorp – Avontuur – Willowmore
Strecke: Patensie – Baviaanskloof – Willowmore (204 km, 173 km Schotter), bzw. Patensie – Humansdorp – Avontuur – Willowmore
Entgegen der Wetterprognose erwartet uns am Morgen ein wolkenloser Himmel, so dass wir auf der Veranda frühstücken können (im Faserpelz zwar, aber immerhin). Bald darauf fahren wir los in die Baviaanskloofberge, etwa 170 km Schotterstrecke stehen an. Nach 20 km folgt der erste Aufstieg in die Höhe. Beim Fotohalt auf halber Höhe beschliesst Megi umzukehren, da sie heute definitiv keine Lust auf Bodenkontakt hat. Dani begleitet sie schweren Herzens, er hat sich eigentlich schon lange auf diese Strecke gefreut, aber da hilft nichts. Also wird das wichtigste Werkzeug umgeladen, damit Elisabeth und Tom auf den verbleibenden 150 km Schotter bei einer allfälligen Panne ausgerüstet wären. Als Treffpunkt wird Willowmore vereinbart. Für die nächsten 30 km der Baviaanskloofstrasse brauchen wir mehr als 2 Stunden (inkl. Fotohalt). Die Strasse ist ziemlich rumplig, man muss das schwere Fuder um die gröbsten Stufen und Löcher herumzirkeln. Für Abwechslung sorgen auch einige an sich harmlose, aber effektvolle Wasserdurchfahrten.
|
Tom hat Spass daran und fährt so oft hin und her, bis seine Stiefel bis zum Rand gefüllt sind. Die Gegend im Baviaanskloof ist sehr reizvoll, es ist hügelig oder schon fast gebirgig, und man kann sich gut vorstellen, dass sich hinter jedem zweiten Baum ein Pavian versteckt. Affen sehen wir allerdings heute nur zwei, dafür eine ganze Reihe anderer Tiere: Schildkröten, Leguane, Fische und Strausse. Ganz neu für uns ist, dass es plötzlich neben uns noch andere Touristen mit 4x4 Autos oder Töffs hat. Auf den verbleibenden 150 km bis Willowmore wird die Landschaft weiter und übersichtlicher und wir kommen schnell vorwärts, so dass wir um 16 Uhr am Treffpunkt einfahren. Keine Minute später treffen auch schon Dani und Megi ein, die den Baviaanskloof südlich umfahren haben. Danis Stimmung hellt sich langsam wieder auf, als wir schliesslich bei einem kühlen Bier am Pool sitzen und die letzten warmen Sonnenstrahlen des Tages geniessen..
|
Donnerstag, 22. Dezember 2005
Strecke: Willowmore – Prince Alfred Pass – Knysna – Homtini Pass - George – Oudtshoorn – Schoemanshoek (310 km, 93.3 km Schotter)
Strecke: Willowmore – Prince Alfred Pass – Knysna – Homtini Pass - George – Oudtshoorn – Schoemanshoek (310 km, 93.3 km Schotter)
Wieder schönes Wetter, wir sind begeistert! Nach 70 km Einfahren auf Asphalt führt die erste Schotteretappe über den Prince Alfred Pass. Die Aussicht von oben ist toll und weit. Während einer Pause können wir sogar eine ganze Affenfamilie beobachten. Kurz vor Mittag fahren wir durch die schmutzigen schwarzen Vororte von Knysna und nur wenige Kilometer und Minuten später essen wir in Knysna in einer schicken Beiz am Meer zu Mittag. Nach der Zeit in den weniger europäisch geprägten Gebieten Südafrikas und in Swaziland/Lesotho trifft es die einen unvorbereitet: Die krassen Gegensätze und Ungleichheiten, die man in Südafrika innerhalb weniger Minuten oder Kilometer erlebt,
|
sind für die Südafrika-Neulinge Elisabeth und Tom nicht ganz einfach zu verstehen und zu verdauen. Je touristischer die Region, umso stärker treten die Unterschiede offenbar hervor. Nach Knysna fahren wir über die Seven Passes Route mit einfachen Schotterabschnitten nach George. Wir stellen fest, dass die Bezeichnung „Pass“ recht grosszügig vergeben wird, wir kommen auf jeden Fall bei weitem nicht auf sieben. Von George geht’s nach Oudtshoorn und kurz danach quartieren wir uns in Schoemanshoek in einem wiederum sehr appetitlichen kleinen Guesthouse mit eigener Straussenfarm ein. Zum Znacht gibt es – Strauss.
|
Freitag, 23. Dezember 2005
Strecke: Schoemanshoek – Swartbergpass – Die Hel – Swartbergpass – Schoemanshoek (156 km, 96.5 km Schotter)
Strecke: Schoemanshoek – Swartbergpass – Die Hel – Swartbergpass – Schoemanshoek (156 km, 96.5 km Schotter)
Nach längerer Diskussion beim Frühstück machen sich Dani, Elisabeth und Tom auf Richtung „Die Hel“, zur Hölle also, während sich Megi für einen Tag in der Sonne und am Pool entscheidet. Es ist schon am Morgen sehr warm und das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Beim Besteigen der Töffs sehen wir das Unglück: der Gärtner hat den ganzen Dreck abgewaschen, der die Gefährte so abenteuerlich hat aussehen lassen und so hart erarbeitet war. Jetzt glänzen sie in der Sonne, als wären wir die letzten Wochen nur auf seidenglatten Asphaltstrassen unterwegs gewesen. Weil der Gärtner uns ja eigentlich eine Freude machen wollte, bekommt er trotzdem noch ein Trinkgeld für seine Untat. So fahren wir los auf unseren blitzenden Töffs zum Swartbergpass. Die letzten Kilometer bis zur Passhöhe sind geschottert, aber auch für normale PWs problemlos befahrbar.
|
Die Aussicht ist auf beide Seiten des Passes eindrücklich. Kurz unterhalb der Passhöhe zweigt die Strasse zu „die Hel“ ab, eine 40 km lange Stichstrasse, welche in ein besonders abgelegenes Tal führt. Erst vor 50 Jahren wurde das Tal mit dieser Schotterstrasse für die wenigen Talbewohner erschlossen. Gemäss Reiseführer wartet am Ende eine spektakuläre, steile Abfahrt, welche sehr gefährlich bzw. für Tom und Dani verlockend klingt. Inzwischen ist es sehr heiss geworden und wir erahnen, wie das Tal zu seinem Namen gekommen ist. Die angekündete Abfahrt ist nach den Pässen von Lesotho fahrerisch nur ein Nasenwasser, aber immerhin fürs Auge doch ansprechend. Nach diesem Abstecher fahren wir wieder zurück zu Megi an den Pool, um noch ein wenig zu faulenzen.
|
Samstag, 24. Dezember 2005
Strecke: Schoemanshoek – Oudtshoorn – Calitzdorp - Seweweekspoort – Anysberg – Montagu (313 km, 209 km Schotter)
Strecke: Schoemanshoek – Oudtshoorn – Calitzdorp - Seweweekspoort – Anysberg – Montagu (313 km, 209 km Schotter)
In der Nacht hat es geregnet und uns die aus Geruchsgründen draussen deponierten Enduro-Kleider und -Stiefel gewaschen. Weil es auch sonst ziemlich kalt ist, fahren wir gut eingepackt los auf der als „längste Weinstrasse der Welt“ vermarkteten Route 62. Nach über 50 km geradeaus fahren ohne ein einziges Weingut treffen wir in Calitzdorp ein, wo wir unseren Tagesproviant einkaufen. Obwohl heute Heiligabend ist, spüren wir nichts von Weihnachtsstimmung. Auffallend ist einzig, dass viele Betrunkene herumlaufen (es ist noch nicht Mittag!), vermutlich auch ein Ausdruck von Weihnachtsfeiern. Wir fahren schnell weiter und verlassen die Route 62 (immer noch ohne Weingut) bei Zoar und fahren durch die sehr eindrückliche Seweweekspoort, eine etwa 20 km lange Schlucht aus gefaltetem, rotem Stein. Danach geht’s weiter auf gut unterhaltenen Nebenstrassen durch die „Little Karoo“ und „Central Karoo“. Es ist eine sehr einsame und karge Gegend. Die einzigen Farbtupfer sind die Akazienbäume, die momentan leuchtend gelb blühen und wunderbar riechen. Wir fahren stundenlang durch die Berglandschaft, die Sonne brennt und es
|
kommt schon fast ein bisschen Wüstenfeeling auf. Während Tom in einer Pause im Schatten der Africa Twin ein Nickerchen macht, stimmen sich die anderen schon mal auf Weihnachten ein und proben „Stille Nacht“, „Oh du fröhliche“ und definitiv etwas unpassend „Leise rieselt der Schnee“. Die Hauptprobe verläuft verheissungsvoll. Gegen 16 Uhr treffen wir in Montagu ein und sind gespannt, ob wir an Heiligabend eine Unterkunft finden, oder ob wir es wie Maria und Josef halten müssen. Der dritte Versuch ist aber erfolgreich und wir landen in einem B&B mit eigenem Weinberg. Die letzten Sonnenstrahlen geniessen wir bei einem Glas vom feinen Weisswein des Hauses im Liegestuhl. Das Weihnachtsmahl kochen wir bzw. Megi selber. Es gibt Spaghetti mit einer würzigen Tomatensauce, zum Dessert Glace mit Amarula. Wir sitzen bei Kerzenschein unter dem Sternenhimmel bis spät draussen, denken an unsere Familien, singen die geübten Weihnachtslieder und lassen die Erlebnisse der Reise nochmals Revue passieren. Ein schöner Abend und doch etwas seltsam - Weihnachten einmal anders.
|
Sonntag, 25. Dezember 2005
Strecke: Montagu – Burgers Pass – Rooihoogte Pass – Hottentotskloof – Ceres (169 km, 0 km Schotter)
Strecke: Montagu – Burgers Pass – Rooihoogte Pass – Hottentotskloof – Ceres (169 km, 0 km Schotter)
Bevor wir in einer Woche nach Kapstadt kommen, wollen wir noch die Cedarberge erkunden und fahren deshalb nochmals nordwärts. Allerdings gehen wir es heute sachte an und quartieren uns schon am frühen Nachmittag wieder in einem Guesthouse in Ceres ein – schliesslich ist Weihnachten. Der Pool und die Liegestühle sind schnell in Beschlag genommen und wir geniessen die warme Sonne, die uns mittlerweile doch ganz zuverlässig begleitet. Auf dem Nachbargrundstück wird Weihnachten auf südafrikanisch gefeiert: die ganze Familie ist angereist und den ganzen Nachmittag und Abend lang ist Poolparty angesagt mit einem ausgiebigen Braai (Grillerei), es wird laut gelacht und gespielt. Interessant, wie das Klima die Bräuche verändert. Gegend den Abend beginnen unsere Magen sich langsam zu melden und Dani macht eine Rekognoszierungstour in die Stadt,
|
um herauszufinden, in welchem Restaurant wir unser Weihnachtsessen abhalten könnten. Das Resultat ist ernüchternd, wenn auch nicht ganz unerwartet: alles geschlossen! Als wir die Besitzerin des B&B fragen, ob sie vielleicht eine Adresse wüsste, meint sie, wir könnten auch die Resten von ihrem Essen nehmen. Keine 5 Minuten später fährt sie auf mit einer gigantischen, schön angerichteten Platte mit erstklassigem Fleisch und leckeren Beilagen. Sie bringt uns Tischtuch, Stoffservietten, Geschirr und Weingläser, und ihr Mann stellt uns eine feine Flasche Rotwein auf den Tisch. Wir sind absolut baff über so viel Gastfreundlichkeit, aber natürlich hocherfreut. So geniessen wir das herrliche und völlig unerwartete Weihnachtsessen wiederum draussen unter dem Sternenhimmel.
|
Montag, 26. Dezember 2005
Strecke: Ceres – Matroosberg – Ceres (84 km, 12 km Schotter)
Strecke: Ceres – Matroosberg – Ceres (84 km, 12 km Schotter)
Nach einem späten Frühstück trennen sich die Wege der Männer und Frauen. Während Megi und Elisabeth einen ruhigen Tag einschalten (Wäsche waschen, Swimmingpool, Lesen) dürfen Dani und Tom auf einen Abenteuerspielplatz. In dieser Region gibt es zahlreiche so genannte 4x4 Trails, an denen sich eingefleischte 4x4 Fahrer gegen eine Eintrittsgebühr die Zähne ausbeissen können. Gerade richtig also für unsere beiden Helden mit 1x2 Antrieb. Nach etwas Verhandeln am Eingang zum Parcours werden Dani und Tom auch tatsächlich reingelassen, obwohl Motorradfahrer eigentlich nicht so gerne gesehen werden, da sie offenbar öfter ausserhalb der Wege fahren. Die zwei sehen aber vertrauenswürdig aus und werden mit einigen gut gemeinten Fahrtipps auf die Strecke geschickt. Nach harmlosen ersten Kilometern wird den beiden etwas gschmuech, als sie sehen, wie steil die Wand ist, die als erste Sonderprüfung zu erklimmen ist. Tom fährt als freiwilliges Versuchskaninchen zuerst los, macht aber nach nur 30 m schon den ersten Abflug bei einer unverhofft auftauchenden Steinstufe. Dani kommt im 2. Anlauf hoch, legt sich aber gleich nach dem ersten Steilanstieg ebenfalls in den Staub. Den Töff wieder auf die Räder gehievt, nimmt Dani den nächsten Anstieg in Angriff, bis er wieder unfreiwillig in die Horizontale befördert wird.
|
Tom schafft derweil den ersten Anstieg auch und testet ebenfalls den vormaligen Liegeplatz von Dani. In diesem Stil geht es weiter: mal links mal rechts, mal Africa Twin, mal Transalp. Der extrem steile und vor allem lockere Untergrund bringt die beiden Männer kräftig ins Schwitzen. Nach mehreren Stunden Arbeit an dem 150 m (!!!) langen Teilstück beschliessen die beiden, umzukehren zwecks Schonung von Mensch, Maschine und Nerven der Partnerinnen. Zur grossen Überraschung ist auch die Abfahrt kaum zu bewältigen. Tom versucht’s gar nicht erst und will den Töff nur hinunterschieben. Es ist so rutschig, dass er sogar beim Schieben auf 15 m Distanz dreimal mitsamt Töff am Boden landet. Dani probiert es deshalb doch im Fahren, gibt aber schon nach 5 Metern wieder auf, ebenfalls in Liegeposition. Also rutschen die beiden nun einen Töff nach dem anderen zu zweit hinunter, mit eingelegtem 1. Gang und blockiertem Hinterrad. So endete der Ausflug der glorreichen Zwei also schon am 1. Anstieg, was zu allem Übel auch noch am Eingang zum Trail rapportiert werden musste. Fix und foxi, aber mit einem Grinsen auf dem Gesicht kommen die beiden abgesehen von ein paar Kratzern völlig unversehrt wieder im Guesthouse an und werden von Elisabeth und Megi erleichtert empfangen.
|
Kapregion
Dienstag, 27. Dezember 2005
Strecke: Ceres – Moorreesburg – Aurora – Lamberts Bay – Graafwater (310 km, 54 km Schotter)
Strecke: Ceres – Moorreesburg – Aurora – Lamberts Bay – Graafwater (310 km, 54 km Schotter)
Das Tagesziel heute ist Lamberts Bay, ein Dorf an der Atlantikküste. Über Nebenstrassen zielen wir auf direktem Weg den Ort an, mal auf Asphalt, mal auf immer sandiger werdenden Pisten. Im Verlauf des Tages wird es sehr warm, der Himmel ist wolkenlos. Mitten in der Pampa holt sich Tom einen Platten am Vorderrad. Die Ersatzschläuche hat Dani längst alle aufgebraucht, also wird in der prallen Sonne repariert. Der erste Flick hält nicht. Nach einer weiteren Viertelstunde wissen wir, dass dies auch der zweite Flick nicht im Sinn hat. Zum Glück haben wir noch einen schon geflickten Schlauch von Lesotho irgendwo im Gepäck, der uns schliesslich aus der Patsche hilft. Der Schweiss fliesst in Strömen, bis wir endlich weiter fahren können. Kein Wunder, wir erfahren am Abend, dass es gegen 40°C warm war! Plötzlich kommt der Atlantik in Sichtweite und ein, zwei Kilometer von der Küste entfernt gibt es einen völlig abrupten Klimawechsel. Es ist, als ob man in einen klimatisierten Raum eintreten würde, die Temperatur sinkt um sicher 10°C und ist plötzlich ganz angenehm. Dafür bläst der Wind jetzt richtig heftig und böig, so dass wir die Strecke in Atlantiknähe oft auch auf den geraden Abschnitten in Schräglage fahren. In Lamberts Bay suchen wir eine Unterkunft. Zum ersten Mal auf der ganzen Reise erfolglos,
|
trotz engagierter Unterstützung zweier Damen in der Touristeninformation.Obwohl Lamberts Bay einen eher trostlosen Eindruck hinterlässt, ist es offensichtlich als Ferienort sehr beliebt. So fahren wir noch einen Ruck weiter, erleben den Kühlhaus-Effekt wieder in die andere Richtung und quartieren uns schliesslich in Graafwater in einem kleinen Guesthouse ein. Die kleinen Zimmerchen sind tiptop sauber, so dass wir für einmal auch mit einem Gemeinschaftsbad leben können. Der Besitzer stellt sich als ein äusserst skurriler Typ heraus, der uns mit Geschichten eindeckt, an die wohl nur er glaubt. Er kocht sogar für uns ein Abendessen, das nicht gerade lecker ist, aber er gibt sich rührend Mühe. Leider sind die Weingläser so klebrig, dass das Weintrinken zur Sonderprüfung des Tages wird. Wir sind hin und her gerissen zwischen Mitleid, Faszination und etwas Ekel und spekulieren wild über die wahre Geschichte des Typen. Um etwaige Käfer gleich wieder abzutöten, genehmigen wir uns vor dem Schlafengehen einen Whiskey unter dem umwerfenden Sternenhimmel, der ohne die in Europa übliche Lichtverschmutzung einmalig zur Geltung kommt.
|
Mittwoch, 28. Dezember 2005
Strecke: Graafwater – Clanwilliam – Cederberge – Ceres (248 km, 119 km Schotter)
Nach einer etwas unruhigen Nacht in den viel zu warmen Zimmern lassen wir das interessante Guesthouse nicht ungern hinter uns. Nach Clanwilliam beginnt die Route durch die Cederberge, die wohl letzte grössere Schotteretappe unserer Reise. Die Strasse ist eigentlich in einem akzeptablen bis guten Zustand, uns Zweiradfahrern machen aber die sandigen Abschnitte zu schaffen. Eine schwere Reiseenduro mit Vollbeladung kommt im Sand schon mal etwas ins Trudeln, was den Fahrern die eine oder andere
|
Schweissperle auf die Stirne zaubert. Die Schwenker sind in der Regel harmlos, aber für uns Sand-Ungeübte einfach unangenehm. Wir kommen aber alle sturzfrei durch die schöne Berglandschaft. Nach einigem Hin und Her entscheiden wir uns gegen eine Übernachtung im Gebiet der Cederberge und landen am Ende wieder in Ceres. Wir verzichten diesen Abend auf Experimente bzgl. Unterkunft und steuern das gleiche B&B an, in dem wir bereits zwei Nächte verbracht haben.
|
Donnerstag, 29. Dezember 2005
Strecke: Ceres – Franschhoek Pass – Stellenbosch (174 km, 0 km Schotter)
Strecke: Ceres – Franschhoek Pass – Stellenbosch (174 km, 0 km Schotter)
Die verbleibenden Tage wollen wir der Kapregion widmen, dazu gehört natürlich auch der weltberühmte Wein. So besteht das Tagesziel darin, ein Weingut als Unterkunft zu finden und eine Weindegustation zu machen. Wir fahren mit einem Umweg über den kurvigen Franschhoek Pass Richtung Stellenbosch. Bei einem Trinkhalt bemerken wir plötzlich eine grosse Wolke am sonst strahlend blauen Himmel. Wir diskutieren noch, ob Schön- oder Schlechtwetterwolke, es stellt sich aber bald heraus, dass wir es mit einer riesigen Rauchwolke eines Waldbrandes zu tun haben. Ein ganzes Tal und auch Franschhoek sind fast zugeräuchert. In Stellenbosch ist vom Rauch zum Glück nichts zu merken, und wir lassen uns auf der Touristeninformation eine Unterkunft auf einem Weingut empfehlen.
|
Nicht ganz billig zwar, aber die Wahl war gut, wie sich bald zeigt. Wir landen schon am frühen Nachmittag in der „Auberge Rozendal“, einem Weingut, welches biodynamisch anbaut, nicht nur Wein, sondern auch Gemüse und Früchte. Wir werden mit einem Heilessig-Apéro begrüsst, der bei Megi und Elisabeth nach einer halben Stunde zu einer Kopfwehattacke führt, aber sehr gesund sein soll. Nach einem feinen frischen Salat mit Brot und Käse, hüpfen wir noch schnell in den Pool, bevor wir zum benachbarten alteingesessenen Weingut Lanzerac spazieren, wo wir eine Weindegustation mit fünf Weinen machen. Zurück in der Auberge Rozendal geniessen wir ein ausgezeichnetes Abendessen, das bisher beste unserer Reise.
|
Freitag, 30. Dezember 2005
Die letzten zwei Tage im alten Jahr ist ein getrenntes Programm angesagt: während Dani und Megi versuchen wollen, in Hermanus die letzten Wal-Nachzügler der Saison zu sichten, zieht es Elisabeth und Tom weiter zum Cape Agulhas, dem südlichsten Punkt Afrikas.
Elisabeth und Tom
Strecke: Stellenbosch – Strand – Kleinmond – Gansbaai – Elim – L’Agulhas (259 km, 71 km Schotter)
Strecke: Stellenbosch – Strand – Kleinmond – Gansbaai – Elim – L’Agulhas (259 km, 71 km Schotter)
Wir fahren die berühmte Küstenstrasse von Strand bis nach Gansbaai. Leider hat es unheimlich viel Verkehr, wir sind offensichtlich nicht die einzigen, die diese Idee hatten. Nach Gansbaai biegen wir von der Hauptstrasse auf die Schotterstrasse Richtung Elim ab. Elim ist ein hübsches Dörfchen, wo wir ein Vorstandsmitglied des Transalp Clubs Holland treffen, der sein Mietauto am liebsten an Ort und Stelle gegen einen unserer Töffs eintauschen möchte. Auf diesen Handel gehen wir natürlich nicht ein und fahren weiter bis ans Cape Agulhas, dem südlichsten Punkt Afrikas und dem offiziellen Treffpunkt des
|
Indischen und des Atlantischen Ozeans. Entgegen der von den Reiseführern nicht sehr hoch geschraubten Erwartungen finden wir den 14 km langen weissen Sandstrand von Struis Bay und die wilde Küste von L’Agulhas absolut einen Abstecher wert. Im L’Alguhas Guesthouse kann man der Besitzerin die Besorgnis über unsere staubige Erscheinung direkt aus dem Gesicht lesen, ihr Mann lässt sich aber nichts anmerken und gibt uns das letzte Zimmer. Wie schon in Lamberts Bay ist auch hier an der Küste absoluter Hochbetrieb, wir müssen lange suchen bis wir (erst im Nachbardorf) etwas zum Znacht bekommen.
|
Megi und Dani
Strecke: Stellenbosch - Strand – Kleinmond – Hermanus (119 km)
Strecke: Stellenbosch - Strand – Kleinmond – Hermanus (119 km)
Da Megi definitiv genug Schotter unter den Reifen gespürt hat, haben wir uns entschieden in Hermanus einen Halt einzulegen. Wir hatten das ehemalige Fischerdorf von unserem letzten Besuch vor 7 Jahren noch in bester Erinnerung: klein, ruhig und mit viel Charme. Dann der grosse Schreck, das kleine Dorf ist in den letzten Jahren förmlich explodiert und nicht mehr wiederzuerkennen.
|
Trotz unserer Enttäuschung quartieren wir uns im letzten verfügbaren Zimmer in einem Guest House direkt am Golfplatz ein. Wir geniessen den Pool und beobachten die Golfer auf dem Green. Am Abend gönnen wir uns endlich unser erstes leckeres Seafood-Abendessen.
|
Samstag, 31. Dezember 2005
Elisabeth und Tom:
Strecke: L’Agulhas – Malgas – Swellendam – Caledorn – Cape Town – Hout Bay (379 km, 89 km Schotter)
Elisabeth und Tom:
Strecke: L’Agulhas – Malgas – Swellendam – Caledorn – Cape Town – Hout Bay (379 km, 89 km Schotter)
Die allerletzte Fahretappe führt uns zuerst nach Malgas, wo die letzte Ponton-Fähre Südafrikas über den Breede River führt. Die Ponton-Fähre ist ein kleines Floss, das max. drei Autos aufs Mal mitnehmen kann. Es dauert ein Weilchen, bis wir an Bord dürfen, da die Fähre von Hand betrieben bzw. gezogen wird. Zwei Männer wickeln abwechselnd eine kurze Kette um das über den Fluss gespannte Seil. Mit der so befestigten Kette laufen sie auf der Fähre von vorne nach hinten und ziehen das Ponton Schritt für Schritt über den Fluss. Ein Musterbeispiel afrikanischer Technik: einfach und jederzeit reparierbar. Die Überfahrt dauert etwa eine Viertelstunde,
|
dann haben wir schon wieder festen Schotter unter den Rädern. Da wir nicht zu spät in Hout Bay ankommen wollen, damit wir uns für den Silvesterabend noch aufbrezeln können, fahren wir ab Swellendam auf schnellstem Weg über die N2 nach Kapstadt und Hout Bay. Dank GPS finden wir die Hout Bay Lodge im ersten Anlauf, wo es sich Megi und Dani schon gemütlich gemacht haben und haben sogar noch Zeit kurz in den Pool zu springen. Das Zimmer und die Lodge sind tiptop und sehr geeignet als Ausgangsbasis bis zu unserer Abreise am 5. Januar.
|
Megi und Dani:
Strecke: Hermanus – Cape Town – Hout Bay (144 km)
Strecke: Hermanus – Cape Town – Hout Bay (144 km)
Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserer Golferunterkunft verlassen wir Hermanus und fahren auf direktem Weg zu unserem letzten Aufenthaltsort nach Hout Bay. Wir treffen kurz nach Mittag in der Hout Bay Lodge ein und machen es uns schon gemütlich, bis kurz darauf auch Elisabeth und Tom eintreffen.
Mit dem Taxi lassen wir uns schon recht früh an die Waterfront chauffieren, wo die Silvesterparty in Kapstadt steigen wird. Atypisch für Kapstadt geht heute praktisch kein Wind, so dass es sehr angenehm warm ist. Die Stimmung erinnert an ein Sommernachtsfest, es hat Tausende von Leuten, überall Musik. Wir flanieren ein bisschen, bestaunen die Segelschiffe und |
genehmigen uns einen Apéro, bevor wir etwa um 8 Uhr ins Restaurant Hildebrand zum Sylvesterdiner gehen. Das feine 6-Gangmenu mit allem, was das Herz begehrt schaffen wir bis vor Mitternacht, einzig mit dem Sekt zum Glockenschlag klappt es nicht ganz, und wir können das neue Jahr erst mit einer Minute Verspätung einläuten. Macht nichts, das sind ja immer noch 59 Minuten Vorsprung auf die Schweiz. Ein Taxi bringt uns wieder zurück nach Hout Bay. Der Fahrer war offensichtlich vorher noch nie da und ist sehr besorgt, ob er den Rückweg nach Kapstadt wieder finden würde – Berufsrisiko. Wir lassen den Abend ausklingen mit einem Bierchen am Pool und gehen für unsere (Ferien-)Verhältnisse äusserst spät um 3 Uhr ins Bett.
|
Sonntag, 1. Januar 2006
Strecke: - (Ruhetag)
Strecke: - (Ruhetag)
Nach einem sehr späten Frühstück machen wir es uns am Pool gemütlich, das Wetter könnte dafür nicht besser sein. Während sich Megi und Dani in Hout Bay einen ganz ruhigen Tag machen, steigen Elisabeth und Tom am späten Nachmittag noch auf die Africa Twin für eine erste Erkundungstour in Kapstadt. Der Tafelberg hat heute kein Tischtuch, so dass wir uns spontan entscheiden, mit der Gondel hoch zu fahren und die Aussicht zu geniessen. Die Aussicht ist tatsächlich grandios und die Kamera schon im Anschlag, dann das gemeine Gepiepse: „Keine Speicherkarte“. Oh Ärger!!!
|
Nach dem Tafelberg fahren wir wie schon gestern an die Waterfront, diesmal aber zur Besichtigung der diversen Schiffe und Segelboote, die Tom gestern bereits von Weitem gesichtet hat. Das „Volvo Oceans Race“ macht gerade Etappenhalt in Kapstadt, und wir können die grossen Segelschiffe ganz aus der Nähe bestaunen. Die Abendsonne leuchtet die farbigen Hightech-Boote wie bestellt an, und wir schielen neidisch zu unseren Co-Touristen, welche ihre Speicherkarte in der Kamera haben.
|
Montag, 2. Januar 2006
Strecke: Hout Bay – Kap der Guten Hoffnung (144 km)
Strecke: Hout Bay – Kap der Guten Hoffnung (144 km)
Für heute haben wir das Kap als obligatorischen Programmpunkt festgelegt. Auf gewollt nicht ganz direktem Weg fahren wir durch die landschaftlich sehr schöne Kapregion bis in den eintrittspflichtigen Nationalpark am äussersten Zipfel der Halbinsel. Dort steuern wir zuerst das Kap der guten Hoffnung an, wo Dani seine schon lange gedanklich vorbereitete Fotosession mit Töff durchziehen möchte. Wie zu erwarten war, sind wir nicht die einzigen, welche sich hier auf Pixel brennen möchten, und es ist ziemlich peinlich, als wir die 4 Töffs vor der Holztafel in Position bringen. Unglücklicherweise ist das Resultat der Fotoaktion nicht brauchbar, weil es unmöglich ist, alle unerwünschten Besucher aus dem grossen Bildausschnitt zu verscheuchen. Aber ein Versuch war’s bestimmt wert. Trotzdem gut gelaunt fahren wir weiter zum
|
eigentlichen Cape Point, auch bekannt als Diaz Point. Weil wir uns sportlich in diesen Ferien bisher noch nicht übernommen haben, laufen wir in der Vollmontur bis zum ehemaligen Leuchtturm hoch. Von unten sieht es auch gar nicht so weit aus... Wir fallen neben all den zivilisierten und sommerlich leicht gekleideten Touristen ziemlich auf in unseren klobigen (und auch ganz leicht staubigen) Endurokleidern. Nach diesem historischen Punkt geht es wieder zurück nach Hout Bay über den berühmten Chapman’s Peak Drive, eine kühn angelegte Küstenstrasse. Wir geniessen die herrlichen Ausblicke bei diversen Stopps und werden dabei immer wieder angesprochen und als Fotosujet verwendet.
|
Dienstag, 3. Januar 2006
Strecke: -
Strecke: -
Wir sind alle sehr gespannt auf den heutigen Tag, denn wir wollen die Töffs flugbereit machen. Die Speditionsfirma hat uns zwar telefonisch bestätigt, dass die Gestelle eingetroffen seien, aber trotzdem kann ja noch vieles schief gehen. So beladen wir unsere Motorräder ein letztes Mal, diesmal mit allem, was wir mit der Frachtmaschine mitschicken wollen. Der Start misslingt dann allerdings gründlich – Tom kommt nicht mal bis zum Tor der Lodge und hat schon einen Platten am Vorderrad. Es sieht nach einem ganz kleinen Loch aus, und wir beschliessen, den Schlauch nicht zu flicken, sondern einfach nochmals kräftig zu pumpen, da es nur 30 km bis zum Spediteur in der Flughafenindustrie sind. Die Luft reicht denn auch problemlos bis zum Ziel, dafür merkt Tom, dass er in der Hitze des Plattengefechts den Rucksack mit sämtlichen Dokumenten für die Motorräder im Hof der Lodge hat liegen lassen. Während Elisabeth sich also nochmals auf den Sattel schwingt und quer durch Kapstadt zurück nach Hout Bay fährt um den Rucksack zu holen, versuchen die anderen schon an die Gestelle für die Töffs heranzukommen.
|
Zuerst kommt eine gute Nachricht: Ja, sie sind angekommen. Dann die schlechte: Die Gestelle sind am anderen Ende der Stadt, wir sollen morgen wieder kommen. Die drei müssen geschaut haben wie begossene Pudel, auf jeden Fall setzt die Sachbearbeiterin des Spediteurs plötzlich alle Hebel in Gang und verspricht, dass die Gestelle in 2 Stunden hier seien. Wir bekommen einen tiptoppen Platz in der Lagerhalle zugewiesen, wo wir schon anfangen, die Töffs so weit wie nötig auseinanderzuschrauben, als nach einer halben Stunde die Gestelle schon da sind. Geht doch! Alle helfen tatkräftig mit und ein Töff nach dem anderen wird auf das Gestell gerollt und festgezurrt. Um 6 Uhr abends sind wir fertig und fahren im inzwischen organisierten Mietauto zurück nach Hout Bay. Dort erwarten uns schon unsere Gastgeber Daniela und Jochen mit einem feinen Essen. Auf ihrer privaten Terrasse werden wir bewirtet mit frisch gefangenem und gegrilltem Crayfish, Fleisch, Knoblibrot, Salat und weiteren Köstlichkeiten.
|
Mittwoch, 4. Januar 2006
Strecke: -
Strecke: -
Als erstes steht das bekannte „Two Oceans Aquarium“ in Kapstadt auf dem Programm. Ohne Anstehen tauchen wir sofort ein in die einzigartigen und faszinierenden Unterwasserwelten. Die verschiedenen Aquarien mit den teilweise skurrilen Geschöpfen sind mit viel Liebe zum Detail angelegt, und man könnte wirklich stundenlang verweilen.
|
Eine ganz besondere Attraktion ist das riesige Aquarium mit den Jägern, durch das ein Tunnel führt. So kann man den Haien wortwörtlich ins Maul schauen und muss ausser ein bisschen Hühnerhaut nichts befürchten. Der Nachmittag ist ganz den Bedürfnissen der Frauen gewidmet: ausgiebiges Shopping ist angesagt, die Männer halten mehr oder weniger tapfer mit.
|
Donnerstag, 5. Januar 2006
Strecke: -
Strecke: -
Das Unvermeidliche trifft ein – wir müssen zurück in die Schweiz. Wir starten langsam in den Tag: Frühstück, Packen, letzte Besorgungen und Abschied von Daniela und Jochen, die uns die letzten 5 Tage in Hout Bay umsorgt haben. Kurz vor Mittag ist alles Gepäck im Kofferraum des Corolla verstaut, und wir fahren nochmals Richtung Seilbahnstation des Tafelbergs. Es ist die letzte Gelegenheit, das Foto-Speicherkarten Drama
|
vom 1. Januar wieder gutzumachen. Wir haben Glück, der Tafelberg ist auch heute ohne sein berühmtes Tischtuch und wir geniessen ein letztes Mal den eindrücklichen Blick von 1000 m Höhe auf Kapstadt hinunter. Danach geht’s schnurstracks zum Flughafen und schon bald sitzen wir im Flugzeug nach Johannesburg bzw. nach Zürich.
|
Freitag, 6. Januar 2006
Auch dieser Nachtflug ist irgendwann überstanden und um halb sieben früh landen wir in Zürich. Bei minus 5 Grad und einer dicken Wolkendecke erleiden wir einen mittleren Klimaschock, umso wohler tut uns der herzliche Empfang von Röschu, der uns zu dieser Unzeit abholt und nach Hause bringt.
|
Eine wunderschöne Reise ist zu Ende gegangen. Wir nehmen einen riesigen Schatz an Erlebnissen, Eindrücken und Erinnerungen mit. Es war eine bereichernde Er-Fahrung, die niemand von uns vieren missen möchte. Afrika wir kommen wieder!
|